Für die Mehrheit der Metaboliten gibt es bisher keine Höchstwerte. Seit 2017 wurde aber für einige wenige Abbaustoffe wie bei den Pestizid-Wirkstoffen ein Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter festgesetzt. Auf der Karte sind die Stellen, an denen dieser Wert überschritten wird, deshalb pink eingefärbt.
Laut dem Bafu sind solche Rückstände «potenziell kritisch» und müssen «verhindert beziehungsweise minimiert werden». Dort, wo sie über dem Grenzwert liegen, wurden in vielen Fällen die Herbizide Chloridazon und Metolachlor eingesetzt. Das sind Pflanzenschutzmittel, die im Rüben- und Maisanbau verwendet werden.
Das Bafu registrierte ausserdem eine zu hohe Konzentration von Nitrat. Es reichert sich im Boden an, weil die Schweizer Bauern mehr düngen, als die Pflanzen aufnehmen können, und sickert dann ins Grundwasser. An gut 15 bis 20 Prozent der Messstellen wurde mehr Nitrat nachgewiesen als erlaubt. In Ackerbaugebieten lagen die Werte zeitweise sogar an 40 Prozent der Stellen über dem Grenzwert. In 2 bis 4 Prozent der Fälle wurde jeweils auch der zulässige Höchstwert für Trinkwasser überschritten.
Grundwasser ist laut dem Bericht mit Abstand die bedeutendste Trinkwasserressource der Schweiz. Müssen sich die Schweizerinnen und Schweizer nun Sorgen machen? Noch nicht, sagt das Bafu. Einwandfreies Trinkwasser sei weiterhin «in genügender Menge» vorhanden. Allerdings werde die Qualität des Grundwassers «verbreitet und nachhaltig» beeinträchtigt. Die wichtigste Trinkwasserressource gerate deshalb «zunehmend unter Druck».
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